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Welche Fassungen gibt es?

Aufgrund der großen Anzahl unterschiedlicher Leuchtmittel bleibt es nicht aus, dass eine beachtliche Anzahl unterschiedlicher Fassungen beziehungsweise Leuchtmittelsockel existieren. Dennoch hat sich die Industrie dazu durchgerungen, die verbreitetsten Leuchtmittelsockel für moderne Leuchtmittel wie beispielsweise LED-Lampen beizubehalten.

E-Sockel, auch Edisonsockel genannt

Die bekannteste Lichtmittelfassung ist der E-Sockel mit dem nach Thomas Alva Edison benannten Schraubgewinde. Das Edison-Gewinde gibt es in 10 verschiedenen Größen. Die gebräuchlichsten in Privathaushalten sind die „normale“ Fassung E27 und die schmale Fassung E14, besser bekannt als „Kerzenfassung„. Modelleisenbahnern ist zusätzlich die Fassung E5,5 geläufig. Herkömmliche Glühlampen mit einer E10-Fassung finden sich dagegen häufig in Taschenlampen und bei der Fahrradbeleuchtung. Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt den Außendurchmesser des Schraubgewindes in Millimeter an. Über dieses wird gleichzeitig der elektrische Kontakt hergestellt. Der Austausch eines defekten Leuchtmittels ist völlig unkompliziert.

G-Sockel

Die sogenannten Stecksockel (G-Sockel) und Hülsensockel (S-Sockel) gibt es mit und ohne in den Sockel integrierten Starter. Besitzt das Leuchtmittel zwei Stifte, ist der Starter integriert, bei vier Stiften nicht.
Davon abgesehen gibt es eine große Anzahl von verschiedenen Stecksockeln:

G23

GX23

G24d

G24g

GX24d

GX24q

2G11

2G7

2GX7

2G10

GR8

GR10q

GRY10q-3

GRZ10d

GRZ10t

GR14q-1

GX53

Stecksockel für Kompaktleuchtstofflampen
Diese sogenannten Stecksockel besitzen zwei Stifte und einen integrierten Starter. Manchmal werden die Stifte auch als Flachstecker bezeichnet. Der Starter besteht aus einem Glimmzünder und einem Entstörkondensator in einem kleinen quaderförmigen Kunststoffblock am Sockel. Da dieser fest mit dem Leuchtmittel verbunden ist, wird er bei jedem Leuchtmittelwechsel automatisch ersetzt. Für den Betrieb eines solchen Leuchtmittels ist zusätzlich ein Vorschaltgerät notwendig. Diese Sockel werden vor allem für Halogenlampen verwendet, jedoch auch bei LED-Lampen.

Stecksockel für Kompaktleuchtstoffröhren
Diese Art des Stecksockels verfügt über keinen integrierten Starter. Deshalb werden die vier notwendigen Heizdraht- und Kathodenanschlüsse über vier Kontaktstifte herausgeführt. Für den Betrieb dieser Leuchtmittel ist ein konventionelles oder elektronisches Vorschaltgerät notwendig.

S-Sockel

Die S-Sockel werden auch Hülsensockel genannt. Die Leuchtmittel ähneln zwar einer herkömmlichen Leuchtstoffröhre, dennoch handelt es sich um keine. Sie gehören vielmehr zu den Glühlampen – zumindest bis zum Verbot der Glühlampen im Jahr 2012. Tatsächlich war die Energieeffizienz ebenso bescheiden wie die einer Glühlampe. Doch im Anschluss an das Verbot haben die Leuchtmittelhersteller energieeffizientere Linienlampen auf den Markt gebracht, welche die Energieeffizienzklasse B erfüllen. So erfreuen sich auch die „neuen“ Linienlampen immer noch einer großen Beliebtheit in Privathaushalten. Dort werden sie hauptsächlich in Küche und Bad eingesetzt, denn sie bieten ein sehr gut verteiltes, blendfreies und warmes Licht. Selbst in der Veranstaltungstechnik haben Linienlampen Einzug gehalten, um Podest- und Bühnenkanten gleichmäßig zu beleuchten. Sie werden dort jedoch zunehmend von der noch effizienteren LED-Technik verdrängt.

Beide Sockelvarianten werden mit Netzspannung betrieben und verfügen über zwei spezielle Sockel. Bei dem Hülsensockel S14s gibt es lediglich einen Kontakt, während die Fassung S14d zwei Kontakte nutzt. Teilweise sind die Halterungen mit einem Sicherheitsschalter ausgerüstet. Falls kein Leuchtmittel eingesteckt ist, wird damit die Stromzufuhr zu den Kontakten unterbrochen.

Röhrensockel
Da der Fortschritt auch vor Leuchtstoffröhren nicht Halt macht und der Trend auch hier zu kleineren, rohstoffsparenderen Röhren geht, passen inzwischen Leuchtstoffröhren mit verschiedenen Röhrendurchmessern in ein und denselben Sockel. Deshalb sind bei der Auswahl des passenden Leuchtmittels beide Werte zu beachten, der Abstand der Kontaktpins zueinander und auch der Röhrendurchmesser. Die Leistungsaufnahme (Watt) ergibt sich aus der Länge der Leuchtstoffröhre. Deshalb ist auch sie wichtig bei der Auswahl des passenden Leuchtmittels.

Ein gebräuchliches Leuchtmittel trägt die Bezeichnung T5 G5. In diesem Fall handelt es sich um die Fassung G5 mit dem Leuchtstoffröhrentyp T5. Das große „T“ steht für „tube“ (engl. für Röhre). Die Zahl dahinter gibt den Durchmesser in Achtel Zoll an. In diesem Fall 5/8 Zoll, was 15,9 mm entspricht. Die Zahl hinter dem „G“ gibt Auskunft über den Abstand der Kontaktpins in Millimeter zueinander. Wie bei fast allen Fassungen werden auch diese Leuchtmittel axial in die Fassung gedreht. Andere gebräuchliche Röhrenfassungen sind T4 G5 und T8 G13.

B-Sockel, auch Bajonettsockel genannt

Leuchtmittel mit diesem Sockel haben kein Schraubgewinde, sondern nur einen glatten Metallzylinder. Befestigt wird das Leuchtmittel durch Drehung in der Fassung. Zwei isolierte Erhebungen auf der jeweils gegenüberliegenden Seite des Metallzylinders dienen gleichzeitig zum Arretieren und als Kontakte. Mehrere dieser Leuchtmittel können in einer Leuchte über einen gemeinsamen Fußkontakt angeschlossen werden. Allerdings kann es dabei zu Fehlfunktionen kommen, wenn die Leuchtmittel um 180 Grad verdreht sind. Aus diesem Grund ist bei einigen dieser Leuchtmittel einer der Bajonettnippel etwas dünner als der andere. Alternativ platzieren einige Hersteller diese Kontaktnippel nicht symmetrisch auf dem Metallzylinder, um Fehlfunktionen zu verhindern.

Hin und wieder ist auch die Rede von einer Swanfassung oder dem Swansockel nach seinem Erfinder Joseph Wilson Swan. Bajonettleuchtmittel tragen eine Bezeichnung mit einem großen „B“ für Bajonett und einer Zahl, z. B. BA15d. Das große „A“ steht für Automotive, was auf einen Sockel für die Automobilbranche hindeutet. Die Zahl 15 gibt den Durchmesser des Sockels in Millimeter an. Ein kleiner Buchstabe nach der Zahl deutet auf die Anzahl der Fußkontakte hin (s = single, d = double, t = triple, q = quadruple, p = penta). Sollte hinter der Bezeichnung noch ein Bindestrich mit einer weiteren Zahl folgen, spezifizieren diese Angaben den Typ.

In Privathaushalten sind Bajonettfassungen vor allem in den USA, Großbritannien und Irland äußerst gebräuchlich, teilweise auch in Frankreich. Die am häufigsten verwendeten Fassungen sind B22d und B15d. Hierzulande kennen wir den Bajonettsockel vor allem aus dem Fahrzeugbereich.

Stiftsockel (Bipin)

Der Stiftsockel ist Standard bei Halogenlampen. Er wurde 1892 von George Westinghouse zur Vermeidung rechtlicher Ansprüche von Edison als Gegenstück zu dessen Sockel entwickelt. Folgt dem „G“ in der Bezeichnung ein großes „U“, besitzt dieses Leuchtmittel eine mechanische Arretierung im Fassungssystem der Leuchte. Häufig begegnen uns Stiftsockel mit den Bezeichnungen G4, GY6.35, G9 und GU10. Die beiden erstgenannten Fassungen sind für ein Niedervoltsystem mit 12 V ausgelegt, während die Fassung G9 bei Hochvoltlampen zum Einsatz kommt und GU10-Leuchtmittel auch in der Fassung GZ10 genutzt werden können, jedoch nicht umgekehrt. Weitere Stiftsockelbezeichnungen sind: GU4, GY4, GZ4, G5, G5.3, G5.3-4.8, GU5.3, GX5.3, GY5.3, G6.35, GX6.35, GY6.35, GZ6.35, G8.5, GZ10, G12 und G38.

Glasquetschsockel
Eine weit verbreitete Fassungsart bei Instrumentenlampen im Automobilbereich, beispielsweise als Blinker und Bremslicht.

Halogenstabfassung
Halogenstäbe benötigen eine spezielle Fassung mit der Bezeichnung R7s. Die Leuchtmittel gibt es in unterschiedlichen Leistungsstufen. Die Längen variieren zwischen 78,3 und 327,4 mm. Man kennt Halogenstäbe von den Baustellenstrahlern. Sie werden hinter einem Schutzglas mit einem Alublechreflektor betrieben. Zusätzlich zu den Halogenstäben für 230 V gibt es sie auch für 110 – 130 V und 24 – 28 V sowie 42 V.

Sofittenlampenfassung
Die Leuchtmittel sehen auf den ersten Blick wie eine Sicherung mit zwei kegelförmigen Metallenden und einem Glaszylinder aus. Sie werden meist im Kfz-Bereich zur Beleuchtung der Kennzeichen und des Innenraums eingesetzt, z. B. SV8,5-8.

Im Kfz-Bereich gibt es noch eine Vielzahl weiterer Fassungen, vor allem im Hinblick auf die Scheinwerfer und deren Halogenleuchtmittel. Eine Aufzählung dieses umfangreichen Angebots würde jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengen.