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Öllampen und die Geschichte

Wenn der Begriff „Öllampe“ fällt, denken die meisten von uns an eine antiquierte, manchmal rußende und alles andere als geruchsneutrale Petroleumlaterne. Dass es auch anders geht, beweisen die unzähligen Ölleuchten, die es derzeit für alle nur denkbaren Einsatzzwecke auf dem Markt zu kaufen gibt.

Öl statt Strom
Öllampen benötigen zum Betrieb – wie bereits der Name erahnen lässt – Öl als Brennstoff.

Geschichtliches zur Öllampe

Zu den Vorläufern von Öllampen zählen sogenannte Schalenlampen. Dabei handelte es sich um flache Steinschalen, die mit Tierfetten gefüllt und einem Docht aus Pflanzenfasern am Lampenrand versehen waren. Diese stellten für unsere Vorfahren – neben einem großen Feuer – die einzige von Menschenhand beeinflussbare Lichtquelle über mehrere Jahrtausende. Kerzen gab es erst ab etwa dem 1. Jahrhundert n. Chr. und diese waren verhältnismäßig teuer.

Neue Formen und Materialien
Im Laufe der Zeit verwendete man anstelle von Steingefäßen Ton als Material und konnte damit die Form der Lampen verändern. Als dann das Pflanzenöl als Brennstoff entdeckt wurde, versah man die schalenförmigen Leuchten mit einem Deckel, um sie vor Verunreinigungen zu schützen. Einige glichen einer Kanne, wie beispielsweise Aladins Wunderlampe mit dem langgezogenen Schnabel. Dort befand sich der Docht und an der Oberseite war ein Loch oder ein Deckel zum Einfüllen des Öls.

Fischtran als Brennstoff
Die verwendeten Brennstoffe waren neben Fett auch Fischtran und Talg sowie Öl. Wichtig war nur, dass es möglichst dickflüssige Brennstoffe waren, dadurch konnten sie nur ein wenig im Docht nach oben steigen. Damit der Docht nicht verglühte, war es notwendig, dass sich immer ausreichend Brennstoff in der Lampe befand.

Technische Weiterentwicklung der Öllampe

Während des Mittelalters war das Olivenöl aufgrund von Engpässen knapp. Deshalb setzte man stattdessen auf Holzspäne aus Kiefer. Erst zu Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert kam es zu markanten Veränderungen der Öllampe. Es wurden breitere Dochte verwendet und neue Formen getestet. Eine Handpumplampe und Lampen nach dem Cardanischen Sturzflaschenprinzip mit einem größeren Brennstofftank kamen auf den Markt.

Hellere Öllampen

Der eigentliche Vorläufer der hellen, bekannten und auch heute noch gerne verwendeten Petroleumlampe ist allerdings der vom Schweizer Aimé Argand entwickelte und nach ihm benannte Argandbrenner. Er war mit einem großen separaten Brennstofftank und einem doppelwandigen Metallzylinder ausgerüstet, in dem ein runder Baumwolldocht befestigt war. Die Flamme wurde durch einen zusätzlichen Blechzylinder geschützt, den später ein Glaszylinder ersetzte. Außerdem sorgte der unten offene Zylinder für eine verstärkte Kaminwirkung.

Die Petroleumlaterne
Trotz der technischen Weiterentwicklungen wurde die eingangs erwähnte Petroleumlampe nach wie vor als Öllampe bezeichnet, auch wenn der Brennstoff ein anderer war.

Die Petroleumlampe zählt auch heute noch zu den bekanntesten Öllampen. Sie erfreute sich vor allem früher im Freien und auch auf Schiffen großer Beliebtheit. Nicht umsonst ist sie ebenfalls unter der Bezeichnung Sturmlampe bekannt. Wegen ihres Laternenbügels ist sie leicht aufzuhängen und verteilt ein vergleichsweise helles Licht im ganzen Raum. Die Flamme ist durch einen Glaszylinder vor Wind und Regen geschützt, und der standfeste Leuchtenfuß ist gleichzeitig der Tank für den Brennstoff.

Immer noch in Mode

Die Leuchte mit ihrer klassischen Form wird auch heute noch nach neuesten Fertigungsmethoden und in verschiedenen Farben produziert. Ruß, Rauch oder Ölgeruch spielen keine große Rolle mehr. Eine moderne Hebelmechanik, ein Rauchabzug und ein Schutzdraht sorgen für einen sicheren Betrieb im Freien.

Auf „neu“ getrimmt

Neuere Modelle verwenden Batterien anstelle von Brennstoff und mit hocheffizienten, dimmbaren LEDs sorgen sie für ein besonders helles Licht. Aufgrund der Technik sind sie absolut sicher und es besteht keine Brandgefahr, dadurch eignen sie sich auch für den Betrieb in einer Hütte.

Abgesehen von dem beschriebenen Modell gibt es heute ein riesiges Angebot an Öllampen aus den unterschiedlichsten Materialien und für die verschiedensten Einsätze. Egal, ob Sie eine Leuchte mit nostalgischem Charme, eine Fackel oder eine Öllampe im nüchternen und modernen Beton-Look suchen, Öllampen finden Sie in den ausgefallensten Varianten.