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Kompaktleuchtstofflampe und Leuchtstoffröhre

Der Begriff Energiesparlampe ist im Grunde ein Sammelbegriff für besonders effiziente und stromsparende Leuchtmittel. Im alltäglichen Sprachgebrauch sind damit jedoch Kompaktleuchtstofflampen gemeint. 

Grundsätzlich sind Kompaktleuchtstofflampen nichts anderes als kleine Leuchtstoffröhren in einer kompakten Bauweise mit einer gekrümmten oder gewendelten Röhre. Der oftmals für eine Leuchtstoffröhre fälschlicherweise verwendete Begriff „Neonröhre“ geht auf Leuchtstofflampen zurück, die mit dem Edelgas Neon gefüllt sind. Dies trifft auf die im Haushalt verwendeten Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen jedoch nicht zu, denn eine mit Neongas befüllte Leuchtstofflampe würde lediglich tiefrotes Licht abstrahlen. 

Die Lichterzeugung einer Kompaktleuchtstofflampe funktioniert zwar ebenfalls wie bei einer Leuchtstoffröhre durch Gasentladung, doch die Leuchtstoffe im Glaskolben sind andere. Die Zusammensetzung dieser Leuchtstoffe bestimmt letztlich auch die Lichtfarbe.

Nichts geht ohne Vorschaltgerät

Es gibt Kompaktleuchtstofflampen mit und ohne integriertes Vorschaltgerät. In der Regel ist das Vorschaltgerät bei Energiesparlampen mit Schraubsockel im Leuchtmittel integriert. Damit lassen sie sich relativ einfach als Ersatz für eine Glühlampe in einer vorhandenen Leuchte nutzen. 
Neuere Leuchten besitzen dagegen einen Stecksockel. Doch auch hier ist das Vorschaltgerät in der Kompaktleuchtstofflampe untergebracht.

Energie sparen – wie der Name bereits vermuten lässt

Kompaktleuchtstofflampen sind der Glühlampe in Sachen Strom sparen und Lebensdauer deutlich überlegen. Sie besitzen inzwischen die Energieeffizienzklasse A. Mit ihnen lassen sich gegenüber einer Glühlampe bis zu 80 % der Energiekosten sparen. Außerdem halten moderne Energiesparlampen bis zu 15.000 Stunden und strahlen kaum Wärme ab. Allerdings bemängeln einige Nutzer, dass manche Kompaktleuchtstofflampen einen unangenehmen Geruch verbreiten. Dies ist abhängig vom Hersteller und dem verwendeten Flammschutzmittel, welches die Energiesparlampen enthalten. 

Die Entwicklung schreitet voran

Der technische Fortschritt hat dazu geführt, dass es inzwischen dimmbare und schnell startende Kompaktleuchtstofflampen gibt. Häufiges Ein- und Ausschalten ist auch kein Thema mehr und das Flackern gehört bei hochwertigen Kompaktleuchtstofflampen ebenfalls der Vergangenheit an. Außerdem sind die meisten Leuchtmittel in drei verschiedenen Lichtfarben erhältlich, von der Formenvielfalt ganz zu schweigen. Dennoch kann die eine oder andere Kompaktleuchtstofflampe in einer alten Leuchte aus ästhetischer Sicht etwas deplatziert und klobig wirken. Abgesehen davon spricht nichts gegen diese effizienteren Leuchtmittel. Es ist lediglich darauf zu achten, dass sie aufgrund ihres Quecksilbergehalts nicht über den Hausmüll entsorgt werden dürfen. 

Abstand halten!
Wer sensibel auf Elektrosmog reagiert sollte wissen, dass bei Kompaktleuchtstofflampen ein elektromagnetisches Feld erzeugt wird. Experten raten deshalb, einen Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten und diese Leuchtmittel nicht in Tischlampen zu verwenden.

Verbrauchsübersicht Kompaktleuchtstofflampe (Energiesparlampe)

Betriebsdauer3 Stunden6 Stunden8 Stunden12 Stunden
9 Watt0,007 €0,015 €0,019 €0,029 €
11 Watt0,009 €0,018 €0,024 €0,036 €
14 Watt0,011 €0,023 €0,030 €0,045 €
20 Watt0,016 €0,032 €0,043 €0,065 €
23 Watt0,019 €0,037 €0,050 €0,075 €
30 Watt0,024 €0,049 €0,065 €0,097 €

Eine Kompaktleuchtstofflampe mit 11 Watt Leistung (entspricht etwa dem Lichtstrom einer Glühlampe mit 60 Watt) benötigt bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 8 Stunden pro Tag im Jahr 32,12 kWh. Bei einem Strompreis von 0,27 €/kWh ergibt dies Stromkosten in Höhe von 8,67 €.

Im Vergleich dazu liegen die Stromkosten einer gleich hell leuchtenden LED-Lampe bei nur 7,10 € – eine immerhin 20 % höhere Ersparnis. Abgesehen davon hält die LED-Lampe um bis zu fünfmal länger als eine Kompaktleuchtstofflampe.

Bauweise 
Selbst wenn die Energiesparlampe optisch einer herkömmlichen Glühlampe gleicht, besitzt sie im Inneren des Glaskolbens eine Leuchtstoffröhre. Diese Verkleidung kann die Leuchtkraft allerdings um bis zu 20 % reduzieren. Manche Menschen empfinden deshalb die Lichtverteilung von Kompaktleuchtstofflampen als unregelmäßig. Um die Abmessungen des Leuchtmittels möglichst gering zu halten, wird die Röhre gewendelt oder mehrfach gebogen. Alternativ lässt sich die Größe der Röhre auch über einen höheren Innendruck erreichen. 

Kompaktleuchtstofflampen zählen zu den Quecksilberdampf-Niederdrucklampen. Doch es besteht kein Grund zur Sorge: Die geringen Spuren von Quecksilber liegen bei neueren Leuchtmitteln in Form einer festen Metallverbindung (Amalgam) vor. So kann sich selbst bei zerbrochener Röhre kein Quecksilberdampf verflüchtigen. Allerdings sind die Scherben nur mit Handschuhen oder Schaufel und Besen zu beseitigen. Einige Leuchtmittel besitzen zusätzlich einen Splitterschutz. Aufgrund der freigesetzten Gase sollte der Raum bei einer zerbrochenen Röhre jedoch gut gelüftet werden. 

Doch der Reihe nach: Die Röhre ist meist mit dem Gas Argon gefüllt. Der integrierte Starter ist nötig, um die Entladung anzustoßen. Dieser erhitzt die Kathoden. Bei neueren Kompaktleuchtstofflampen übernimmt dies ein elektronisches Vorschaltgerät, das im Leuchtmittel integriert ist. Dies benötigt etwas Zeit und ist der Grund dafür, dass die Leuchtmittel, abhängig von der verwendeten Elektronik, langsam oder schnell ihre volle Leuchtkraft entfalten. Bei der Gasentladung bildet sich UV-Strahlung. Erst durch die im Inneren des Glaskolbens aufgebrachten Leuchtstoffe wird diese für den Menschen nicht sichtbare UV-Strahlung in sichtbares Licht umgewandelt. Außerdem begrenzt das Vorschaltgerät den Strom, um einer Beschädigung des Leuchtmittels vorzubeugen.

Die Qualität dieser Schaltung entscheidet, ob das Leuchtmittel flimmerfrei arbeitet. Moderne Leuchtmittel, insbesondere Leuchtmittel mit den gängigen Sockeln E14 und E27, haben eines auf elektronischer Basis im Sockel integriert. Die Elektronik entscheidet ebenfalls darüber, wie lange die Anschaltzeit der Kompaktleuchtstofflampen bis zur Entfaltung der vollen Leuchtkraft dauert. Diese Anlaufzeit gibt der Hersteller in der Regel auf der Verpackung des Leuchtmittels an. 

Tipps zur Qualitätserkennung
Die Qualität einer Kompaktleuchtstofflampe lässt sich weder auf der Verpackung nachlesen, noch sieht man es dem Leuchtmittel an. Ob beim späteren Einsatz ein Flimmern wahrzunehmen ist, oder ob sich ein unangenehmer Geruch ausbreitet, lässt sich nicht vorhersagen. Allerdings finden sich auf der Verpackung Angaben über die Anschaltzeit bis zur vollen Leuchtkraft. Hierbei unterscheiden sich die Leuchtmittel teilweise recht drastisch, besonders günstige Ware ist deshalb mit Vorsicht zu genießen. Oftmals lohnt es sich, etwas mehr Geld zu investieren und auf Markenware zurückzugreifen, denn diese Unternehmen haben einen guten Ruf zu verlieren und werden sicherlich alles dafür tun, um die Qualität zu sichern und nicht in Verruf zu kommen. 

Lassen sich Kompaktleuchtstofflampen/Leuchtstoffröhren dimmen?
Es gibt dimmbare Kompaktleuchtstofflampen. Dies ist auf der Verpackung vermerkt.

Anschaltzeit
Kompaktleuchtstofflampen leuchten erst nach einer gewissen Zeit mit ihrer vollen Leuchtkraft. Soll eine Kompaktleuchtstofflampe in einem Treppenhaus verwendet werden ist es wichtig, dass sie neben einer hohen Schaltfestigkeit relativ schnell mit voller Leuchtkraft strahlt. Diese Zeitspanne nennen die Hersteller Anschaltzeit. Damit meinen sie die Zeitdauer, die eine Kompaktleuchtstofflampe benötigt, bis sie 60 % ihrer vollen Leuchtkraft erreicht. 

Wesentliche Vor- oder Nachteile einer Kompaktleuchtstofflampe:
+ deutlich geringerer Energieverbrauch im Vergleich zur Glühlampe
+ viele Formen und Sockel für einen einfachen Ersatz defekter Glühlampen
+ Leuchtstoffröhren strahlen besonders hell

– Leuchtkraft entfaltet sich bei den meisten Modellen erst nach und nach
– nicht jede Kompaktleuchtstofflampe lässt sich dimmen
– enthält Quecksilber
– erzeugt ein elektromagnetisches Feld

Wesentliche Unterschiede zu einer LED-Leuchte:

  • ist günstiger in der Anschaffung als eine LED-Lampe
  • ist weniger effizient
  • deutlich kürzere Lebensdauer
  • benötigt Anschaltzeit
  • erzeugt ein elektromagnetisches Feld
  • enthält Schadstoffe

Farbtemperatur
Kompaktleuchtstofflampen gibt es in verschiedenen Farbtemperaturen: Warmweiß, Neutralweiß und Tageslichtweiß. 

Lebensdauer
Kompaktleuchtstofflampen sollen laut den Herstellern bis zu fünfzehn Mal länger halten als eine Glühlampe. Allerdings können häufige Ein- und Ausschaltvorgänge die Lebensdauer beachtlich beeinträchtigen.

Entsorgung
Eine defekte Kompaktleuchtstofflampe gilt als Sondermüll und muss entweder über den Handel fachgerecht entsorgt oder auf einem Wertstoffhof abgegeben werden.
Ist das Leuchtmittel in der Wohnung zerbrochen, sollte der Raum umgehend eine Viertelstunde gelüftet werden und das Beseitigen der Scherben mit Handschuhen beziehungsweise Besen und Schaufel erfolgen – ein Kontakt mit dem Glas ist auf jeden Fall zu vermeiden.